Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt verkaufen

So entsteht eine Win-Win-Situation

Lebensversicherung angekreuzt
(Foto: Christian Jung - fotolia.de)

Beim Verkauf einer Lebensversicherung über den Zweitmarkt tritt entweder der Inhaber der Lebensversicherung seine Ansprüche aus der Police an einen Investor vertraglich ab, bleibt aber Versicherungsnehmer, oder (häufiger) tritt ganz aus der Police aus, der Käufer wird der neue Versicherungsnehmer. Dafür zahlt der Investor einen Preis, der über dem Rückkaufswert liegen soll.

Die Motive und Vorteile des Verkäufers

Inhaber einer Lebensversicherung gehen das Geschäft ein, wenn sie dringend Geld benötigen und außerdem die Versicherung speziell bei dieser Gesellschaft kündigen möchten. Das kann viele Gründe haben, beispielsweise verloren gegangenes Vertrauen in die Gesellschaft. Der dritte Grund, weshalb die Versicherung auf dem Zweitmarkt verkauft wird, ist das Versprechen der Investoren, einen höheren Preis als den von der Versicherungsgesellschaft ausgewiesenen Rückkaufswert zu bezahlen und außerdem die Abwicklung des Geschäftes zu übernehmen.

Der letzte Grund ist nicht zu unterschätzen. In der Regel geht es um erhebliche Beträge, eine Versicherungskündigung wird nicht innerhalb weniger Tage abgewickelt, und der Verkäufer, welcher der Gesellschaft ohnehin nicht mehr vertraut, ist dankbar, sich mit dieser nicht auseinandersetzen zu müssen. Die Kündigung der Versicherung ist zwar gesetzlich geregelt (§ 169 VVG), der Verkäufer jedoch, der meist unter erheblichem finanziellen Druck steht, möchte jegliche Unsicherheit vermeiden.

Leere Taschen können ein Grund für den Verkauf der Lebensversicherung sein
Leere Taschen können ein Grund für den Verkauf der Lebensversicherung sein (Foto: Wolfgang Kraus - fotolia.de)

Die Motive und Vorteile für Investoren

Die Investoren sind auf dieses Geschäft spezialisierte Finanzdienstleister, die den Wert der Versicherung realistisch einschätzen und durch die garantierte Überschussbeteiligung auf ein gutes, kalkulierbares Geschäft hoffen, vor allem wenn sie in den Vertrag weiter einzahlen.

Es entstehen bei jedem Vertrag Abschlussgebühren, die der Verkäufer bereits gezahlt hat. Der Gewinn der Investoren besteht in der Differenz zwischen dem wirklichen Wert der Versicherung und dem Rückkaufswert abzüglich des Aufschlages, den sie dem Verkäufer zahlen. Diese Differenz ergibt sich aus den Abschlussgebühren. Wie hoch die Differenz ist, hängt von der vergangenen Laufzeit des Vertrages ab. Die Versicherungen ziehen die Abschlussgebühren in den ersten Jahren der Laufzeit ab.

Die Vorteile für die Versicherungsgesellschaft

Auch diese profitiert von dem Geschäft, denn sie behält einen Versicherungsvertrag, wenn der Investor als neuer Versicherungsnehmer auftritt. Ihr Geschäft beruht auf der Gesamtzahl aller Versicherungsnehmer, die möglichst nicht sinken soll, wie es bei einer Kündigung des Vertrages wäre.

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